Geflecktes Lungenkraut

Pulmonaria officinalis

Das Lungenkraut ist sicher sehr vielen Menschen von Kindheit an auf ihren Spaziergängen in der Natur begegnet. Erstens fallen die Pflanzen auf, die so früh im Frühjahr blühen, weil das Gras zu dieser Zeit meistens noch braun ist; zweitens stechen sie uns wegen ihrer rosa und blauen Blüten ins Auge. Dieser Farbwechsel der Kronblätter kommt durch eine Änderung des Säuregehalts zu Stande; drittens sind auch die Blätter mit ihren hellen Flecken sehr auffällig.

Das Lungenkraut zählte in vergangenen Jahrhunderten zu den immer wieder verwendeten Hustenmitteln. Durch die fehlende wissenschaftlich-medizinische Anerkennung ist diese Heilpflanze – entsprechend ihrer traditionellen Anwendung – auch heute in der Volksmedizin bei Hustenerkrankungen in Verwendung.

Der lateinische Name bezieht sich auf das Wort pulmo – Lunge. Außer der Bezeichnung Lungenkraut kennt man Namen wie Hirschmangold, Blaue oder Rote Schlüsselblume, Osterblume, Fleckenkraut, Schwindsuchttee und viele andere Synonyme; die weißen Flecken auf den Blättern führten zu: „unserer lieben Frauen Milchkraut“. Für die Kinder ist aber sicher „Hänsel und Gretl“ am gebräuchlichsten.

Geflecktes Lungenkraut © Ernst Frühmann

Geflecktes Lungenkraut © Ernst Frühmann

Volksmedizinische Anwendung

In der Volksmedizin wird das Lungenkraut bei vier verschiedenen Beschwerden eingesetzt; dank der Inhaltsstoffe, die entzündete Haut und Schleimhaut beruhigen können oder die Wundheilung verbessern, wird das Lungenkraut – eventuell in Kombination mit anderen passenden Heilpflanzen – bei entzündeten oder verletzten Hautbereichen und bei entzündeter Mundschleimhaut oder Zahnfleischentzündungen verwendet. Weitere Anwendungsmöglichkeiten findet diese Heilpflanze bei Magen- Darmproblemen (z.B. bei Durchfallerkrankungen) und auch bei entzündlichen Erkrankungen der Niere und der ableitenden Harnorgane. Schließlich kommt noch wegen der reizmildernden, auswurffördernden Wirksamkeit die Behandlung der Atemwegserkrankungen dazu, der das Lungenkraut seinen Namen verdankt.

Die Dosierung liegt beim Tee mit mehrmals täglich einer Tasse oder bei einem Fluidextrakt – wenn vorhanden – bei 3 x täglich 2 bis 4 Milliliter für Erwachsene.

 

Anwendung in der Homöopathie

In der Homöopathie werden die frischen oberirdischen Teile der blühenden Pflanzen zur Urtinktur Pulmonaria officinalis verarbeitet. Zur Anwendung kommen homöopathische Zubereitungen bei Erkrankungen der Atemwege.

Nicht zu verwechseln ist das Lungenkraut mit der Lungenflechte, die den botanischen Namen Lobaria pulmonaria trägt und als Homöopathikum Sticta pulmonaria bei verschiedenen Erkrankungen im Bereich der Atmungsorgane häufig zur Anwendung kommt.

Geflecktes Lungenkraut © Ernst Frühmann

Geflecktes Lungenkraut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Diese Heilpflanze, die oft bereits sehr früh im Jahr blüht, kennt meist schon jedes Kind unter dem Namen Hänsel und Gretl wegen seiner roten und blauen Blüten.

Da dem Lungenkraut wissenschaftlich anerkannte Nachweise fehlen, kommt es, laut den in der Volksmedizin gemachten Erfahrungen, zur Anwendung bei verschiedenen Erkrankungen. Dank mehrerer Wirkstoffe wird es bei Magen- Darmerkrankungen, Nierenproblemen, Haut und Schleimhautentzündungen oder Verletzungen und bei Atemwegserkrankungen eingesetzt.

 

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