Gänseblümchen

Bellis perennis L.

Diese Heilpflanze hat den Schwerpunkt ihrer Anwendung eher in der Homöopathie. Neben ihrer Verwendung in der Volksmedizin werden die Gänseblümchen heute sehr oft als dekoratives Element in der Küche eingesetzt.

Der Name leitet sich vom lateinischen Wort bellus ab, das hübsch und schön bedeutet. Der Beiname perennis bringt zum Ausdruck, dass die Pflanze ausdauernd über weite Teile eines Jahres blüht. Der deutsche Name bezieht sich wohl auf seinen Standort, der sich in vergangenen Zeiten mit den Weideplätzen der Gänse deckte.

Einer der bekanntesten weiteren Namen sind Maßlieb oder Maßliebchen. Es wird aber auch als Augenblümchen, Marienblümchen, Morgenblume, Regenblume oder als Tausendschön bezeichnet.

Gänseblümchen © Ernst Frühmann

Gänseblümchen © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Derzeit gibt es über das Gänseblümchen keine wissenschaftlich anerkannten Studien und damit auch keine Anerkennung der Schulmedizin für die in der Volksmedizin festgestellten Heilwirkungen.

Die Volksmedizin setzt das Gänseblümchen bei verschiedenen Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen ein; man kennt es als Blutreinigungsmittel, verwendet es zur Anregung des Appetits oder des Stoffwechsels und setzt es bei Beschwerden im Magen ein oder als Galle- und Lebermittel.

Als besonders heilkräftig gilt das Gänseblümchen bei Hauterkrankungen oder Verletzungen; als Wundheilmittel wird es in der Volksmedizin berühmten Heilpflanzen in der Wundbehandlung – wie Kamille, Arnika, Ringelblume oder Schafgarbe – gleichgestellt. Ebenso kommt es bei Verrenkungen oder Verstauchungen und bei Quetschungen zur Anwendung.

Weitere Anwendungsgebiete sind Brust- und Halsbeschwerden durch seine entzündungshemmenden und Auswurf fördernden Eigenschaften.

Zubereitung von Tee

Zwei Teelöffel der Droge (getrocknete Blätter und Blüten) werden mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen; man lässt 10 Minuten ziehen und seiht dann ab.

Dieser Tee kann innerlich und äußerlich angewendet werden; bei äußerlicher Anwendung hat sich auch die Kombination mit Ackerstiefmütterchen im Kaltansatz über 8 bis 10 Stunden bewährt.

Anwendung in der Homöopathie

Zur Bereitung der homöopathischen Urtinktur werden die frischen, blühenden oberirdischen Teile des Gänseblümchens verarbeitet. Zur innerlichen Anwendung kommen meist flüssige Arzneimittel als Dilution, aber auch als Tabletten jeweils von D2 bis D6; auch Bellis perennis extern wird zur äußerlichen Behandlung verwendet.

Nach der homöopathischen Lehre sprechen Gefäße, Muskeln, Haut beziehungsweise Mundschleimhaut, Bronchien, aber auch der Magen- Darmtrakt auf Bellis perennis an. Dabei können der Wundheits- oder Zerschlagenheitsschmerz nach Traumen, Hämatome, Quetschungen und ähnliche Verletzungen behandelt werden; es ist aber auch die Anwendung bei Ekzemen, Gastroenteritis, Myalgien bei Rheumatismus und Überanstrengung oder Kreuzschmerzen denkbar.

Verwendung in der Küche

Es entspricht dem Zeitgeist in der Küche, dass vermehrt Heilpflanzen in den Speisen wegen ihrer Heilwirkung oder eben nur zur Dekoration mitverwertet werden. Wenn man an die vielen Möglichkeiten denkt, bei denen man Gänseblümchen dekorativ einsetzen kann, dann wird man sich schon öfter um die zarten Heilpflanzen bücken müssen.

Ein altes Rezept taucht in verschiedenen Varianten als „Neunkräutersuppe“ in der Literatur auf. Da es sich um eine Suppe handelt, die am Gründonnerstag gegessen werden soll, ist es verständlich, dass die neun Kräuter, die verarbeitet werden, nicht immer und überall ident sind. Da Ostern ein bewegliches Fest ist, wandert der Gründonnerstag zwischen 20. März und 22. April. Daher ist der Vegetationszustand durch Zeit und Höhenlage äußerst unterschiedlich.

Wenn möglich sollten in dieser Suppe auch Brennnessel, Gundelrebe, Giersch, Knoblauchrauke, Löwenzahn, Scharbockskraut, Vogelmiere oder Bärlauch nicht fehlen.

Gänseblümchen © Ernst Frühmann

Gänseblümchen © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Gänseblümchen ist die Heilpflanze des Jahres 2017 und rückte damit auch stärker in den Fokus bei der Betrachtung seiner Stärken.

Über viele Monate des Jahres begleitet uns diese Heilpflanze am Wegesrand oder in den Grünflächen. Ihre Stärke liegt in der Vielfalt ihrer Verwendung in der Volksmedizin und in der Homöopathie bei verschiedenen Erkrankungen an unterschiedlichen Organen; zusätzlich ist das Gänseblümchen ein fester Bestandteil bei Speisen der grünen Küche.

 

Heilpflanzen Artikel!

Lehrgang für PKAs

Heilkräuter Coach

Unser Buch