Frauenmantel

Alchemilla xanthochlora; Alchemilla vulgaris

Diese Pflanze aus der Familie der Rosengewächse hat durch die Form ihrer Blätter und wegen ihrer außerordentlichen Eigenschaft zur Tropfenbildung an den Blatträndern viele Namen erhalten und zu den kühnsten Vermutungen verleitet.

Die Form der Blätter, die an einen Mantel erinnert, gab dieser Heilpflanze ihren Hauptnamen. Aus diesem leiteten sich viele andere Namen ab, wie Muttergottesmäntelchen, Jungfrauenmantel oder Aller Frauen Heil.

Der Umstand der Tropfenbildung an den Blatträndern und das Sammeln dieser Tropfen, aber auch von Regentropfen, in den trichterförmig angelegten Blättern führte zu Namen wie Sinnau, Taubecherl, Tauschüsseli, Taukräutel u.a.m. Diese „Tautropfen“ wurden aber auch als „himmlisches Wasser“ gesehen, und besonders die Alchemisten nutzten dieses Wasser bei ihren Versuchen, den Stein der Weisen zu finden.

 

Frauenmantel © Ernst Frühmann

Frauenmantel © Ernst Frühmann

 

Anwendung in der Medizin

Zubereitungen aus dem Frauenmantel sind ein Musterbeispiel für den unterschiedlichen Wert der Pflanze in der Schulmedizin und der Volksmedizin.

Die Gerbstoffe mit ihrer adstringierenden und blutungsstillenden Wirkung weisen in jene Richtung, die die heutige Medizin anerkennt. Die Gabe von Frauenmantel bei Durchfallerkrankungen ist daher auch heute üblich. Dauert die Erkrankung aber länger als 3 – 4 Tage, sollte ein Arzt den Grund für die ausbleibende Wirkung feststellen. Ebenso ist die Behandlung von entzündeter Mund- und Rachenschleimhaut möglich.

Zur Behandlung von Durchfallerkrankungen werden 2 Teelöffel Frauenmantelkraut mit 150 ml siedendem Wasser übergossen, man lässt rund 10 Minuten ziehen, seiht ab und trinkt davon bis zu 5 Tassen täglich.

Die Volksmedizin kennt für Frauenmantelzubereitungen ein breiteres Wirkungsspektrum. Empfohlen wird die Anwendung bei Wechselbeschwerden, zu starken Monatsblutungen und Magen–Darm–Problemen. Aber auch in Stoffwechseltees – ehemals Blutreinigungstees genannt – oder bei Hautproblemen z.B. in Kombination mit Quendel und Ackerstiefmütterchen wird diese Heilpflanze gerne angewendet.

Zur Behandlung von Wunden und Geschwüren ist auch die äußerliche Anwendung als Waschung oder Bad empfohlen. Eine Kombination mit Ringelblume, Kamille oder Arnika ist denkbar.

In der Volksmedizin gibt es auch Berichte über besonders gut verlaufende Geburten bei regelmäßiger Einnahme von einer Tasse Frauenmanteltee täglich in den letzten 1 – 3 Monaten vor der Geburt.

 

Frauenmantel © Ernst Frühmann

Frauenmantel © Ernst Frühmann

 

Zusammenfassung 

Schon die Alchemisten sahen in dieser Pflanze aufgrund ihres Erscheinungsbildes etwas Besonderes und hofften, mit ihrer Hilfe den Stein der Weisen zu finden.

Der Frauenmantel ist eine Heilpflanze, die in der Volksmedizin seit langem bei sogenannten „Frauenleiden“ verwendet wird; die gesicherte schulmedizinische Verwendung bei Durchfallerkrankungen ist vergleichsweise selten und wenig bekannt.

Seit einiger Zeit wird auch die Schönheit der Pflanze von Floristen genützt; sie wird als schmückendes Beiwerk in Blumensträuße und Gestecke gebunden.

 

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