Eukalyptus

Eucalyptus globulus Labill.

In der sehr artenreichen Gattung des Eukalyptus werden nur jene paar Arten zur Gewinnung der Blattdroge oder des ätherischen Öles eingesetzt, die einen hohen Gehalt von 1,8-Cineol aufweisen. Da viele Studienergebnisse an diesem Wirkstoff festgemacht wurden, ist es sinnvoll auf den Gehalt an 1,8-Cineol zu achten und die Qualität danach zu beurteilen.

Der Eukalyptus hat im deutschen Sprachraum weitere Namen wie Blaugummibaum, Fieberbaum oder Fieberheilbaum. Diese Bezeichnungen beziehen sich auf die Farbe seiner Blätter oder seine medizinische Verwendung. Die deutsche Bezeichnung Fieberbaum steht für die Trockenlegung der Sümpfe und der damit verbundenen Befreiung vom Fieber durch Malaria. Der Name Eukalyptus leitet sich aus dem Griechischen ab. Eu – kalyptós bedeutet gut – bedeckt und bezieht sich auf die verwachsenen Kronblätter, die deckelartig abfallen. 

Der Eukalyptusbaum ist ein echter Überlebenskünstler, da seine Wurzelstöcke und Samen ein Feuer oft überleben und danach wieder viel schneller austreiben als andere Pflanzenarten. Daher sind Buschfeuer für Eukalyptus im Wettbewerb mit anderen Waldpflanzen kein Nachteil, denn diese verschaffen Vorteile im Neustart und vernichten zusätzlich auch Parasiten. Durch die hohe Hitze des Feuers können die Samenschalen des Baumes platzen und damit zur Vermehrung beitragen. Viele Eukalyptusarten bilden spezielle verholzte Verdickungen (Lignotuber) aus, die „schlafende Knospen“ und Nährstoffe enthalten und damit ein Wiederaustreiben der Bäume auch dann ermöglichen, wenn es durch Feuer zu einer vollkommenen Zerstörung der oberirdischen Teile gekommen ist.

Eukalyptus © Ernst Frühmann

Eukalyptus © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Eukalyptusblätter werden heute eher selten verwendet; häufig kommt das ätherische Öl oder das 1,8-Cineol zur Anwendung, wenn Erkrankungen und Beschwerden im Bereich der Atemwege zu behandeln sind. 

Aus den Blättern zubereiteter Tee kann bei Bronchitiden angewendet werden und ist durch den Gerbstoffgehalt auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum wirksam. 

Das ätherische Öl oder das daraus gewonnene 1,8-Cineol entfaltet doch verschiedene Wirkungen; bei der Behandlung von Bronchialerkrankungen kommt es zur auswurffördernden (expektorierenden) Wirkung durch Verflüssigung von zähem Schleim und verstärktem Abtransport von Schleim – den sekretolytischen und sekretomotorischen Eigenschaften. Das ätherische Öl kann in therapeutischer Dosis eingenommen werden und wird teilweise durch die Lunge ausgeschieden. Es kann aber auch bei Nebenhöhlenerkrankungen inhaliert werden oder wird in Einreibungen oder Bädern zur Durchblutungsverbesserung eingesetzt.  

Gegenanzeigen, Nebenwirkungen 

GA: Bei Säuglingen und Kleinkindern sollen Eukalyptus-Zubereitungen nicht im Gesicht – besonders in der Nähe der Nase – aufgetragen werden. Bei Erwachsenen: keine Anwendung bei schweren Lebererkrankungen und Entzündungen im Magen-Darmbereich und im Bereich der Gallenwege.

NW: Bei erhöhten Dosierungen kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Eukalyptusöl kann durch eine Aktivierung eines Enzymsystems in der Leber die Wirkung anderer Arzneimittel abschwächen oder die Wirkungszeit verkürzen.

Eukalyptus © Ernst Frühmann

Eukalyptus © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Tasmanien ist die ursprüngliche Heimat der Eukalyptusbäume. Heute wird dieser schnellwachsende und hohe Baum in vielen Gebieten der Erde kultiviert.

Eukalyptusblätter werden für Therapien heute seltener verwendet. Dafür hat das ätherische Öl oder das daraus gewonnene 1,8-Cineol hohe Bedeutung in der Behandlung von Erkältungskrankheiten der Luftwege und bei Asthma als schleimlösendes, auswurfförderndes und leicht krampflösendes Mittel oder äußerlich bei rheumatischen Beschwerden.

 

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