Echter Safran

Crocus sativus L.

Der Safran fasziniert seit Jahrtausenden die Menschen. Erste schriftliche Zeugnisse über seine Verwendung als Medizin finden wir im Papyrus Ebers, das in Ägypten gefunden wurde und aus der Zeit der Pharaonen stammt. Heute kann dieses etwa 3500 Jahre alte Juwel mit medizinischen Aufzeichnungen leider nur mehr in fragmentarischer Form in der Universitätsbibliothek Leipzig bewundert werden.

Nicht nur in der Medizin erfreute sich der Safran größter Beliebtheit. Seit Jahrtausenden gilt der Echte Safran als überaus begehrtes Gewürz, das ursprünglich den Königshäusern vorbehalten war, dann aber auch anderen wohlhabenden Schichten der Bevölkerung zur Verfügung stand.

Durch die beschränkten Möglichkeiten im Anbau und die große Anzahl von Blüten, die zur Gewinnung der je drei orange-rötlichen Narben ausschließlich durch manuelle Arbeit notwendig sind, hat der Safran als Gewürz immer einen hohen Wert erzielt. So wird der Safran heute als das „Rote Gold“ bezeichnet. Durch den hohen Preis gibt es immer wieder Versuche den Safran mit ähnlich aussehenden Narben anderer Pflanzen, wie z.B. denen der Färberdistel, zu verfälschen.

Ein geübter Erntehelfer schafft es etwa 60.000 Blüten pro Tag zu pflücken. Die Narbenschenkel von bis zu 200.000 Blüten ergeben ein Kilogramm getrockneten Safran.

Echter Safran © Ernst Frühmann

Echter Safran © Ernst Frühmann

Anwendung: Volksmedizin, HOM, TCM und Ayurveda

Während es in der Schulmedizin derzeit noch keine Anerkennung für eine wirkungsvolle Anwendung von Safran für verschiedene Erkrankungen gibt, wird der Safran in der Volksmedizin immer wieder als Heilmittel versucht. Kleinere Dosen können Hustenkrämpfe dämpfen, führen zu einer Anregung der Magensaftsekretion und sind auch als verdauungsförderndes, beruhigendes und menstruationsverstärkendes Mittel einzusetzen. Die Betonung liegt auf kleinere Dosen – etwa 1,5 Gramm/Tag für Erwachsene. Mittlere Dosen können bereits zu Vergiftungserscheinungen führen und eine Dosis von 20 Gramm Safran hat meist tödliche Folgen. Durch die Anregung der glatten Muskulatur der Gebärmutter wurde der Safran auch immer wieder als Abortivum bei unerwünschten Schwangerschaften verwendet. Wegen dieser abortiven Wirkung darf Safran in der Schwangerschaft nicht verwendet werden.

Forschungen mit Safrantabletten haben in den letzten Jahren gezeigt, dass diese bei geeigneter Dosierung gut verträglich waren und in drei Indikationen erfolgversprechende Ergebnisse erzielt haben. Bei leichten bis mittleren Depressionen zeigten sich ähnlich gute Wirkungen wie bei bekannten Antidepressiva; geforscht wurde auch über die Verwendung als Antioxidans und über den Einsatz von Safran beim prämenstruellen Syndrom (PMS).

In der Homöopathie findet der Safran Anwendung bei Nasenbluten oder Gebärmutterblutungen, bei Neigung zu schmerzhaften Krämpfen und bei Gemütsstörungen.

Als eher bedeutende Heilpflanze gilt der Safran, der in Kaschmir kultiviert wird, in der Ayurvedamedizin, wenn es um die Indikationen Haut und Nerven geht. Aber auch bei anderen erkrankten Organen ist der Safran ein geschätztes Therapeutikum.

Die TCM (Traditionelle chinesische Medizin) nützt den Safran bei Depressionen, Nervosität, Hämatomen, Krämpfen und anderen Erkrankungen.

Nicht übersehen sollte man weitere Einsatzmöglichkeiten des Safran. Er ist ein überaus beliebtes Gewürz und Färbemittel in bekannten Speisen vieler Länder z.B. rund um das Mittelmeer; man findet ihn in Kosmetika und er wird zum Färben von Textilien verwendet.

Echter Safran © Ernst Frühmann

Echter Safran © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die schriftlichen Belege über die Verwendung des Safran als Medizin oder Gewürz reichen etwa 3500 Jahre zurück. Der Safran blüht von Ende September bis Anfang November; geerntet werden die Blüten und davon werden die drei orangeroten Narbenschenkel verwendet.

Durch ausschließlich manuelle Ernte und Verarbeitung ist der Safran das wertvollste Gewürz – auch rotes Gold genannt. Sowohl die Medizin in China und Indien, als auch die Volksmedizin und Homöopathie in Europa verwenden den Safran bei verschiedenen Erkrankungen.

In kleinen Dosen ist der Safran als Gewürz oder Medizin unbedenklich, in erhöhten Dosen können Nebenwirkungen auftreten und über 20 Gramm/Tag besteht Lebensgefahr.

 

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