Ringelblume

Calendula officinalis L.

Die Haut ist in allen unseren Lebensabschnitten – vom Säugling bis zum älteren Menschen – vielfältigen Einflüssen und Belastungen ausgesetzt.

Extrakte von Arzneipflanzen können die gesunde Haut schützen, die Funktionen der Haut erhalten, bringen Entzündungen der Haut zum Abklingen oder können Heilungsprozesse bei Verletzungen beschleunigen.

Eine dieser Pflanzen, die sowohl in der kosmetischen Pflege als auch in der medizinischen Behandlung der Haut große Bedeutung hat, ist die Ringelblume. Heute finden wir sie über weite Teile Europas als Zierpflanze in vielen Gärten verbreitet – besonders die gefüllten Arten mit zahlreichen Zungenblüten; sie wird aber auch in Kulturen als Arzneipflanze gezogen. Die Farbe der Blüten liegt zwischen einem kräftigen gelben Farbton und einem leuchtenden Orange in Abhängigkeit vom Anteil der Carotinoide. In der Kosmetik oder zur medizinischen Anwendung kommen dann vorwiegend die Zungenblüten unter der Bezeichnung Calendulae flos sine calycibus als bevorzugte Ware mit hohem Wirkstoffanteil in den Handel. Die gesamten Blütenköpfchen werden als minderwertige Ware angesehen.

Ringelblume © Ernst Frühmann

Ringelblume © Ernst Frühmann

 

Anwendung in der Medizin und Kosmetik

In den verschiedenen Salbenzubereitungen oder wässrig-alkoholischen Extrakten nützt man die entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Wirkungen der Inhaltsstoffe der Ringelblumenblüten. Einen gewissen Einfluss auf die entzündungswidrige Wirkung hat offenbar die richtige Wahl der Salbengrundlage. Fette Öle wie Erdnussöl, medizinische Salbengrundlagen, aber auch Schweineschmalz, sind gut für die Extraktion der Wirkstoffe aus den Ringelblumenblüten geeignet. Ebenso ist es möglich hochwertige Extrakte, die die fettlöslichen Wirkstoffe enthalten, in eine Salbengrundlage einzuarbeiten.

Damit sind Zubereitungen der Ringelblume ein hochwertiges Arzneimittel bei schlecht heilenden Wunden, Verbrennungen, venösen Stauungen, Krampfadern oder auch bei Dekubitus (Wundliegen). Beschleunigt wird die Heilung sowohl durch die Förderung der Granulation des Gewebes (z.B. bei Frostbeulen und Brandwunden) als auch durch die Hemmung von Entzündungsvorgängen. Zusätzlich wirken Ringelblumensalben durchblutungsfördernd und haben gegenüber Arnikazubereitungen den Vorteil, dass sie meist auch bei empfindlicher, allergiebereiter Haut eingesetzt werden können. Eine Neigung zur Allergie durch Korbblütler sollte man aber immer im Auge behalten. Die Verwendung der Ringelblumensalbe bei venösen Durchblutungsstörungen bringt den Vorteil, dass Entzündungen reduziert und die Hautverhältnisse in den betroffenen Arealen durch die pflegenden Eigenschaften verbessert werden. Zur Verhinderung des Wundliegens bettlägeriger Patienten ist es sinnvoll, Ringelblumensalbe vorbeugend zu verwenden. Aber auch bereits wundgelegene Patienten können oft erfolgreich mit Ringelblumensalbe behandelt werden. Wasser-Alkoholextrakte der Ringelblumenblüten eignen sich auch zur Behandlung von Mund- und Rachenschleimhautentzündungen. In homöopathischen Arzneimitteln ist immer wieder Calendula officinalis zu finden.

Aufgrund dieser vielseitigen und umfassenden Eigenschaften werden Ringelblumenzubereitungen zur Pflege empfindlicher, trockener und wunder Haut verwendet; Extrakte finden sich in Bädern, Seifen, sowie in Sonnenschutzcremen, Zahnpasten u.a.m. Auch in der Baby– und Kinderhautpflege haben sich Ringelblumensalben bewährt.

Eine Überdosierung und Nebenwirkungen sind allgemein nicht zu erwarten. Daher ist es auch gestattet, im kosmetischen Bereich ohne gesundheitliches Risiko Ringelblumen bis zu einem Anteil von zehn Prozent zu verwenden.

Ringelblume © Ernst Frühmann

Ringelblume © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Ringelblume ist seit etwa neun Jahrhunderten ein wertvolles pflanzliches Heilmittel in der Volksmedizin zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen. Sie fand in den letzten Jahrzehnten auch wissenschaftliche Anerkennung mit steigender Beachtung in der Selbstmedikation der Wundversorgung oder entzündeter Haut, der Therapie venöser Erkrankungen und als Dekubitus-Prophylaxe bei bettlägerigen Patienten.

Aber auch in der Kosmetik und zur Pflege zarter Kinderhaut bewähren sich diese gut wirksamen pflanzlichen Extrakte.

 

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