Dornige Hauhechel

Ononis spinosa

Heilpflanzen, die auf die Organe der ableitenden Harnorgane wirken, sind zahlreich. Die Hauhechelwurzel ist der wirksame Pflanzenteil, der nachfolgend beschriebenen Arzneipflanze. Der Name könnte gewählt worden sein, weil man die Dornen mit einer Hechel verglich, mit der man den Flachs behandelte. Das Volk gab dieser Heilpflanze verschiedene Namen. So beziehen sich folgende Namen auf die Probleme, die die Hauhechel beim Bearbeiten der Felder dem Pflug und den Frauen machte: Eisenkraut, Pflugsterz, Weiberkrieg. Wegen der harntreibenden Wirkung hatte das Kraut in Österreich auch Namen wie: Seichkraut oder Harnkraut.

Hauhechel © Ernst Frühmann

Hauhechel © Ernst Frühmann

Medizinische Verwendung und Arzneiformen

Die Hauhechelwurzel kann allein oder in Kombination mit anderen wassertreibenden Heilpflanzen zur Anwendung kommen, z.B. mit Wacholder, Birkenblättern, Ackerschachtelhalm oder Goldrute. Sie wurde auch häufig in Blutreinigungstees oder Stoffwechseltees verwendet.

Zur Bereitung eines Hauhecheltees werden 2–3 g fein geschnittene Droge mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Man lässt 20–30 Minuten zugedeckt ziehen und seiht dann ab. Mehrmals täglich wird eine Tasse getrunken. Hauhechelwurzel findet man in vielen wassertreibenden Teemischungen.

Extrakte aus der Wurzel werden im EU – Raum in Fertigprodukten angeboten, z.B. pro Dosis 100 mg Extrakt.

Die Homöopathie verwendet die Urtinktur aus den frischen oberirdischen Teilen der Pflanze oder der getrockneten Wurzel als Ausgangsmaterial und setzt sie bei Herzbeschwerden und Problemen mit den Nieren und den ableitenden Harnorganen ein.

In der Volksmedizin kamen Zubereitungen mit Hauhechelwurzel auch bei rheumatischen Erkrankungen und Gicht zur Anwendung. Die Wirksamkeit konnte in Untersuchungen nicht belegt werden.

Gegenanzeigen und Risiken

Bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz – und Nierentätigkeit sollte keine Durchspülungstherapie mit der Hauhechelwurzel gemacht werden.

Hauhechel © Ernst Frühmann

Hauhechel © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Die Hauhechel war bereits in der Antike als Heilpflanze bekannt und in Verwendung. Ab dem 19. Jahrhundert wird sie vorwiegend gegen jene Erkrankungen eingesetzt, für die sie auch heute angewendet wird. Bewährt ist die Hauhechelwurzel zur unterstützenden Behandlung bei Nierenbecken- und Blasenentzündungen, als Durchspülungstherapie bei Harngrieß und zur Vorbeugung bei einer Neigung zur Bildung von Harnsteinen. Die Anwendung kann als Phytotherapeutikum – Tee und standardisierter Extrakt – oder als Homöopathikum erfolgen.

 

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