Brombeere

Rubus sect. Rubus

Rubus fruticosus agg. L.

Bei der Brombeere handelt es sich nicht um eine bestimmte, klar definierte einzelne Art, die wir in der Natur oder als Kulturpflanze antreffen können. Vielmehr findet man Brombeeren mit starken und oft unzähligen Stacheln oder aber auch stachellos, sieht deutliche Unterschiede in den Blattformen, Blütenfarben und -formen, in der Wuchshöhe oder auch in der Fruchtbildung. Daher wird derzeit auch die neue taxonomische Bezeichnung (Rubus sect. Rubus) zwischen der Gattung der verschiedenen Brombeeren und den Arten der Brombeeren geführt. Die in Europa beheimatete Brombeere (Rubus fruticosus L.) trägt – wie auch andere Heilpflanzen – im lateinischen Namen die Bezeichnung Aggregat (agg.); damit wird ausgedrückt, dass es sich um eine Sammelart handelt, die viele schwer unterscheidbare Arten zusammenfasst. Die große Vielfalt der Formen entsteht durch die Neigung zur Bastardierung; die Samen dieser oft stabilen Hybriden können sich auch ohne vorherige Befruchtung ausbilden. Auch vegetative Vermehrung ist möglich.

Brombeere © Ernst Frühmann

Brombeere © Ernst Frühmann

 

medizinische Anwendung

Die zur beginnenden Blüte gesammelten und getrockneten Brombeerblätter sind für Teezubereitungen in verschiedener Weise geeignet. Neben der häufigen Verwendung in den Haustees und als fermentierter Tee (Ersatz für Schwarztee) gelten zwei Anwendungsgebiete in der Medizin als anerkannt:

Bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen ist ein Teeaufguss ebenso angezeigt, wie das Spülen mit Tee bei leichten Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenbereich.

In der Volksmedizin wurden die Brombeerblätter in Teezubereitungen auch bei chronischer Blinddarmreizung, bei Erkrankungen der Atmungsorgane, zur Blutreinigung bei Hautausschlägen und gar nicht selten bei Zuckerkrankheit verabreicht.

Fermentierter Tee aus Brombeerblättern: Als Ersatz für Schwarztee lässt man die frischen Blätter kurz welken. Danach werden sie mit einem Rollholz zerdrückt, mit etwas Wasser angefeuchtet und in ein Leinentuch eingeknotet, das an einem warmen Platz aufgehängt wird; nach mindestens 2-3 Tagen – mit täglicher Nachbearbeitung – entsteht bei einem ordnungsgemäßen Fermentierungsvorgang ein an Rosen erinnernder, herrlicher Duft. Dann werden die fermentierten Blätter rasch fertig getrocknet und man lagert sie in dicht schließenden Dosen.

 

Teeherstellung:

2 Teelöffel Brombeerblätter werden mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen. Man lässt 10 Minuten ziehen und seiht dann ab. Mehrmals täglich 1 Tasse zwischen den Mahlzeiten trinken.

Zum Spülen der Schleimhäute: mehrmals täglich mit dem lauwarmen Tee gurgeln.

Haustee: In einem Haustee werden Brombeerblätter und Himbeerblätter (bis zu 50%) mit in die Saison passenden, eher schwach wirksamen, gut schmeckenden Heilpflanzen gemischt. (Menschen mit träger Verdauung müssen den Gerbstoffanteil beachten!)

 

Brombeere © Ernst Frühmann

Brombeere © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Die Heimat der Brombeerstauden ist die gemäßigte Zone der nördlichen Hemisphäre. Die Brombeerblätter für die medizinische Anwendung stammen von Arten mit einem geringeren Anteil an Stacheln. Gerbstoffe sind für die anerkannten Anwendungsgebiete wichtige Inhaltsstoffe. Neben der Verwendung als Tee bei leichten Durchfallerkrankungen und entzündeten Schleimhäuten in Mund und Rachen, werden die Blätter häufig zu Haustees gemischt oder fermentierte Brombeerblätter als schmackhafter Tee getrunken.

 

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