Zimt und Sternanis

Cinnamomum verum

Der herrliche Duft nach Gewürzen und ätherischem Öl aus der Küche in der Zeit um den Advent gehört ebenso zur weihnachtlichen Vorfreude wie die Weihnachtsbäckerei und der Brauch, Zimt und Sternanis als aromatischen Blickfang in Tischschmuck und andere Dekorationen zu integrieren.

Zimt gehört in der Küche in dieser Zeit wohl zu den beliebtesten dieser exotischen Gewürze; der Sternanis sollte aber wegen der Verfälschungen durch toxische Arten sowohl als Lebens- oder Heilmittel aber auch zum Basteln sorgfältig ausgesucht werden.

Zimt © Ernst Frühmann

Zimt © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin und als Gewürz

Die Zimtrinde kommt als Heilmittel zur Anwendung oder als Gewürz in Form der Halbröhrenstücke in den Handel. Ihre Verwendung ist auf die Teebereitung in Teemischungen, z.B. im Bittertee des Arzneibuches, und zur Tinkturenherstellung beschränkt. In verschiedenen Magentropfen, die aus Mischungen von Tinkturen bestehen, kommt auch die Zimttinktur immer wieder zum Einsatz, um Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, sowie krampfartige Magen- und Darmbeschwerden günstig zu beeinflussen. Zimt wurde auch als Mittel zur Senkung der Blutzuckerwerte versucht.

Ceylonzimt als Einzeldroge wird zur Teebereitung kaum verwendet; in der heute vielfach gepflegten Aromatherapie oder einfach für den Wohlgeruch aus der Duftlampe ist das ätherische Öl in Verwendung.

Die Cassiarinde und andere Zimtarten werden meist als Pulver in den Handel gebracht und dienen eher als Gewürz oder zur Aromaherstellung. Zimt als Gewürz von Kuchen, Keksen, Kompotten, Glühwein u.v.a. ist wohl jedem bekannt; aber auch deren Verwendung als Aroma in Likören und anderen alkoholischen Getränken sind vielen sicher geläufig.

Der echte Sternanis hat in seiner medizinischen Verwendung vorwiegend durch sein ätherisches Öl bzw. das Anethol Bedeutung erlangt. Es ist aber auch möglich, Sternanisfrüchte zerkleinert oder als Pulver zu verwenden.

Die medizinische Anwendungsmöglichkeit des ätherischen Öles reicht von der schleimlösenden Wirkung bei Bronchialerkrankungen über die karminative und leicht krampflösende Wirkung bei Blähungen und dyspeptischen Beschwerden, seine Gallenwirkung, seine milchfördernde Wirkung bei stillenden Müttern bis hin zur antiseptisch- desinfizierenden Wirkung des ätherischen Öles.

Die Dosierung liegt bei rund 3g Droge pro Tag oder 0,3g vom ätherischen Sternanisöl.

Zu beachten ist erstens, daß das ätherische Öl vom chinesischen Sternanis stammt, zweitens, daß auch das ätherische Öl des Anis (Pimpinella anisum L.) im Handel ist.

Ein beträchtlicher Teil der Welternte an Sternanis dient auch zur Aromatisierung von Spirituosen, Backwaren und Glühweinmischungen, aber auch die Kosmetik bedient sich gerne des charakteristischen Anisgeruchs.

Nicht zuletzt sind die wunderschön regelmäßig geformten achtteiligen Sterne ein attraktiver Blickfang und aromatischer Wohlgeruch in einem Gewürzstrauß.

Zimt © Ernst Frühmann

Zimt © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Zimt und Sternanis, zwei ebenso aromatische wie exotische Pflanzen aus den feucht-warmen Regionen Asiens, sind immer wieder als Heilmittel in verschiedenen Arzneizubereitungen zu finden. Ihre größere Bedeutung liegt aber in der Verwendung als Gewürz in der feinen österreichischen Küche, und dies insbesondere – dank ihres Duftes und Aromas – in den Abendstunden im Advent.

Als Heilmittel kommt der Zimt bei Beschwerden im Gastrointestinaltrakt zu Anwendung. Der Sternanis wird zur Behandlung von Bronchialerkrankungen oder bei Problemen im Verdauungstrakt gegeben.

 

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