Steinklee

Melilotus officinalis

In der Natur begegnen uns hauptsächlich drei Arten vom Steinklee, die teilweise gleiche – trockene – Standorte bevorzugen oder doch feuchtere Böden beanspruchen. Der gelbblühende Echte Steinklee (M. officinalis) ist oft gepaart mit dem weißblühenden Steinklee (M. albus) an Wegrändern zu finden. Die ebenfalls gelbblühende Art Melilotus altissimus (Hoher Steinklee) wächst gerne an sumpfigen Stellen oder Bachrändern und unterscheidet sich von M. officinalis in folgenden Merkmalen: das Schiffchen der Blüte ist gleich lang wie die Flügel und die Fahne und die meist zweisamigen Hülsen (Früchte) sind behaart.

Der Name Melilotus ist aus dem Griechischen meli = Honig abgeleitet und bezieht sich auf die honigreichen Blüten; der deutsche Name Steinklee weist auf den steinigen, trockenen Boden des Standortes hin. Die Bezeichnungen „Schabenkraut“ in Niederösterreich oder „Mottenklee“ in anderen Regionen sind ein Hinweis auf die Verwendung des getrockneten, stark duftenden Steinklees zum Schutz von Kleidern und Wäsche gegen Schaben und Motten.

Steinklee © Ernst Frühmann

Steinklee © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Schon wie in früheren Jahrhunderten kommt der Steinklee innerlich und äußerlich zur Anwendung. Extrakte aus dem getrockneten Kraut (Blätter, Blüten und Stängelanteile) werden gegen Beschwerden bei chronischer venöser Insuffizienz (CVI) eingesetzt. Dazu zählen Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, Wadenkrämpfe in der Nacht, Juckreiz und Schwellungen. Unterstützend werden Extrakte bei Entzündungszuständen der Venen, bei Hämorrhoiden und Lymphstau verordnet.

Innerlich ist die Anwendung als Tee oder die Gabe von normierten Trockenextrakten in Kapseln oder Tropfen in Kombination mit anderen Heilpflanzen möglich.

Äußerlich kommen Salben, Zäpfchen, Breianwendungen, Kataplasmen und Linimente bei Prellungen, Verstauchungen und oberflächlichen Blutergüssen, aber auch zur lokalen Behandlung von Hämorrhoiden zur Anwendung.

Nebenwirkungen

Als Nebenwirkung findet sich in der Literatur der Hinweis, dass es zu Kopfschmerzen kommen kann.

Teezubereitung

1 bis 2 Teelöffel der feingeschnittenen Droge werden mit 150 ml siedenedem Wasser übergossen; man lässt 5 bis 10 Minuten ziehen und seiht ab. Als Tagesdosis sind 2 bis 3 Tassen täglich zu empfehlen.

Breiumschlag: bei Hämorrhoiden und Geschwüren

5 Teelöffel Droge mit der gleichen Menge an heißem Wasser durchfeuchten, in ein Mullsäckchen einfüllen und auflegen.

Anwendung in der Homöopathie

Für homöopathische Arzneimittel wird nur die frische Pflanze des Echten Steinklee verwendet. Als Anwendungsgebiete gelten Kopfschmerzen, Migräne, Neigung zu Nasenbluten, Folgen von Sonnenstich und Krampfaderleiden.

Steinklee © Ernst Frühmann

Steinklee © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Vom Steinklee oder Honigklee werden die gelbblühenden Arten M. officinalis und M. altissimus medizinisch verwendet. Durch die flüchtigen Inhaltsstoffe Cumarin oder 3,4-Dihydrocumarin kommt es zum charakteristischen Duft der Droge. Die Hauptanwendungsgebiete bei innerlichem Gebrauch sind Beschwerden im venösen Gefäßsystem wie Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, Wadenkrämpfe in der Nacht, Juckreiz und Schwellungen. Äußerlich kommen Extrakte auch bei Prellungen und Verstauchungen zur Anwendung.

 

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