Ginseng

Panax ginseng C. A. Meyer

Hinter dem deutschen Gattungsnamen Ginseng stehen einige Ginseng Arten, von denen zwei Arten etwas herausragen. Die Wurzel vom Asiatischen oder Koreanischen Ginseng wird seit einigen Jahrtausenden als Heilmittel verwendet. Zunächst war die Ginsengwurzel nur den Königen und Kaisern in Asien vorbehalten. Der Amerikanische Ginseng (Panax quinquefolius) hat in Nordamerika seine Heimat und kommt dort seit einigen Jahrhunderten zur Anwendung.

In der Natur treffen wir in Europa auf keine Ginsengpflanzen. In botanischen Gärten ist der Ginseng immer wieder zu finden und er wird in Deutschland auch erfolgreich kultiviert.

Der Koreanische Ginseng hat in Europa einen hohen Bekanntheitsgrad. Die asiatischen Ginsengwurzeln kommen als weißer oder roter Ginseng in den Handel. Beim weißen Ginseng werden die Wurzeln nach dem Ernten geschält, gebleicht und dann getrocknet. Der rote Ginseng wird nach dem Waschen der Wurzel einer bis zu vierstündigen Behandlung mit heißem Wasser ausgesetzt und danach getrocknet. Dabei erlangt die Wurzel ein hornartiges, durchscheinendes, rötliches Aussehen, bei dem sich ein Teil seiner Wirkstoffe verändert. Die Behauptung, dass roter Ginseng wirksamer ist, kann wissenschaftlich nicht belegt werden.

Ginseng © Ernst Frühmann

Ginseng © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung 

Für die Hauptanwendungsbereiche des Ginseng eignen sich sowohl der Tee, als auch hochwertige Extrakte, die meist 4 – 8% Ginsensoside enthalten. Als sinnvolle Tagesdosis gilt die Einnahme von 100 mg Extrakt – meist in einer Dosis eingenommen. Während in Europa der weiße Ginseng offizinell ist und deren Extrakte meist 4% Ginsensoside enthalten, haben Extrakte mit dem roten Ginseng – in Japan offizinell – einen Gehalt von bis zu 8%. Dies trägt eventuell dazu bei, dass immer wieder die Meinung auftaucht, der rote Ginseng sei in der Wirkung besser.

Zur Anwendung kommen Tonika zur allgemeinen Stärkung und Kräftigung, bei Neigung zu Müdigkeit und bei Schwächegefühl, bei nachlassender Leistungs-, Konzentrations- und Merkfähigkeit oder in der Rekonvaleszenz.

Der Ginseng wird der Gruppe der Adaptogene zugeordnet; das sind jene Stoffe, die in der Lage sind die Anpassungsfähigkeit unseres Organismus gegenüber äußeren und inneren Störungen zu verbessern. Dazu gehören die Stress abschirmende Wirkung, die Fähigkeit besser angepasst an neue Dinge heranzugehen und diese mit mehr Gelassenheit anzunehmen. Dabei geht man davon aus, dass der Eustress, der unsere Leistungsfähigkeit beflügelt, erhalten bleibt und leistungsschädlicher Disstress abgeschirmt wird.

Neuere Studien zeigen, dass Ginsengextrakte bei Krebspatienten gegen Müdigkeit mit gutem Erfolg eingesetzt werden können und auch bei der Einnahme von Ginseng über einen längeren Zeitraum die Gefahr von toxischen Nebenwirkungen nicht auftreten. 

Nebenwirkungen:

Sie sind relativ selten, können aber bei hoher Dosierung und langer Anwendung Schlaflosigkeit, Nervosität, erhöhten Blutdruck und Durchfälle auslösen. Daher sollte eine längere Einnahme von Ginsengextrakten drei Monate nicht überschreiten. In der Schwangerschaft soll eine Anwendung vermieden werden.

Teezubereitung:

Drei Gramm der feingeschnittenen Droge werden mit 150 ml kochendem Wasser übergossen; man lässt 5 bis 10 Minuten ziehen und seiht ab. Als Tagesdosis sind 1 bis 3 Tassen täglich über einen Zeitraum von mehreren Wochen zu empfehlen.

 

Ginseng © Ernst Frühmann

Ginseng © Ernst Frühmann

 Zusammenfassung

In Asien zählt der Ginseng seit über 3000 Jahren zu den bedeutenden Heilpflanzen. Nur ein geringer Teil kommt aus Wildvorkommen. Der größte Teil stammt aus Kulturen der nördlichen Hemisphäre. Der Gehalt an Ginsenosiden bestimmt die Qualität der Extrakte und 100 mg davon – vom roten oder weißen Ginseng – gelten als optimale Tagesdosis. Die Hauptanwendungsgebiete sind die Leistungssteigerung, Konzentrationsverbesserung und verbesserte Merkfähigkeit; ältere Menschen nützen den Effekt der adaptogenen Wirkung – bessere Anpassungsfähigkeit des Organismus; die stressabschirmende Wirkung führt bei Erwachsenen aller Altersstufen zu mehr Lebensqualität.

 

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