Efeu

Hedera helix

In der Familie der Araliengewächse ist der Efeu als Heilmittel in prominenter Gesellschaft mit bekannten Arzneipflanzen wie Taigawurzel oder Ginseng. Die Blätter des Efeu haben aber auch in der für uns überschaubaren Geschichte vielfache und andere Bedeutung erlangt. Sie waren schmückendes Attribut des griechischen Weingottes Dionysos, der dem römischen Gott Bacchus entspricht, und sie schmücken Säulen und Glasfenster in Kirchen als christliches Zeichen für Treue und ewiges Leben. Diese Heilpflanze faszinierte viele Menschen und animierte viele berühmte Dichter, über sie zu schreiben.

 

Johann Wolfgang von Goethe drückt es so aus:

 

Efeu und ein zärtlich Gemüt

heftet sich an

und grünt und blüht.

Kann weder Stamm noch Mauer finden,

es muß verdorren,

es muß verschwinden.

Efeu © Ernst Frühmann

Efeu © Ernst Frühmann

Wirkungen und medizinische Anwendung

Diese vielfältigen Inhaltsstoffe führen zu Wirkungen, die von der krampflösenden, schleimlösenden, haut- und schleimhautreizenden Wirkung bis zur wirksamen Bekämpfung von Bakterien, Pilzen und anderen parasitären Krankheitserregern reichen. Sogar eine dem Aescin aus der Roßkastanie analoge antiödematöse Wirkung wurde nachgewiesen.

Anerkannte Anwendungen für die Extrakte aus den Efeublättern sind Katarrhe der Luftwege und die symptomatische Behandlung von chronischen Bronchialerkrankungen mit entzündeten Schleimhäuten. Besonders bewährt ist die Anwendung bei Kindern, die unter krampfartigem Husten leiden, aber auch ein schleimlösendes Mittel benötigen.

In der Volksheilkunde dienen Efeuzubereitungen neben der Behandlung von Bronchialerkrankungen auch zur Rheuma- und Gichttherapie. Abkochungen von Efeublättern galten auch als gutes Mittel bei Geschwüren und Brandwunden, aber auch Läusen und anderen Parasiten versuchte man mit Efeuzubereitungen – äußerlich angewendet – beizukommen. Auch die Behandlung von Nasenpolypen durch Inhalation und Nasenspülung war gebräuchlich.

Das homöopathische Arzneimittel Hedera helix hat sich bei Bronchialasthma bewährt, auch chronische Nebenhöhlenerkrankungen zeigen weniger Rezidive.

Efeu – eine Giftpflanze?

Nebenwirkungen sind bei der Verwendung von Zubereitungen aus Efeu vielfach beschrieben; selbst Fälle, die auf das Vorhandensein unverträglicher Inhaltsstoffe schließen lassen, finden sich in der Literatur. Die Anwesenheit des Alkaloides Emetin, das zu Gesundheitsproblemen führen kann, konnte insofern widerlegt werden, als in europäischen Efeuarten sicher kein Emetin vorhanden ist.

Unbestreitbar sind die hautreizenden Stoffe, die in Blättern und Früchten des Efeu vorhanden sind. Sie verursachen beim Kauen der Blätter ein Kratzen in Mund und Hals. Ein Inhaltsstoff – das Allergen Falcarinol – kann eine Kontaktdermatitis hervorrufen. Es wird auch das Problem beschrieben, daß es nach dem Genuß größerer Mengen von Blättern oder Früchten zu Brechdurchfällen und Krämpfen gekommen sei. Zur Sicherstellung von nebenwirkungsfreien Efeutherapien sollten keine Teezubereitungen aus Blättern oder Früchten, sondern hochwertige Efeuextrakte verwendet werden.

Efeu © Ernst Frühmann

Efeu © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Efeu ist eine Heilpflanze, die wir in der Natur häufig finden und die in rund 100 verschiedenen “Sorten” kultiviert wird. Als pflanzliches und homöopathisches Arzneimittel hat diese immergrüne Kletterpflanze ihren festen Platz in der Medizin. In den Kulturräumen der Antike und der christlichen Welt hatten und haben die Ranken des Efeu zusätzlich hohe Symbolkraft. Efeu als Schmuck der Götter, Efeuornamente als Gestaltungselement christlicher Kunst und Efeuzweige zu Hochzeiten als Zeichen immerwährender Treue und Verbundenheit sind Teile der Symbolkraft dieser Pflanze.

 

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