Bittersüß

Bittersüßer Nachtschatten

Solanum dulcamara

Diese Heilpflanze hat heute den Schwerpunkt ihrer Anwendung in der Homöopathie. Wurde diese Arznei früher in der Homöopathie nur als Dulcamara bezeichnet, bezeichnet man sie heute auch mit dem vollen lateinischen Namen – Solanum dulcamara. Das kann für jene, die mit den ursprünglichen Namen in der Homöopathie vertraut waren, immer wieder zu einer kurzen Unsicherheit führen – aber am homöopathischen Arzneimittel selbst hat sich nichts verändert.

Blättert man in den Kräuterbüchern vergangener Jahrhunderte, dann wird man sehr oft darauf stoßen, dass der Bittersüße Nachtschatten – oder einfach Bittersüß genannt – sehr oft bei Problemen mit der Haut zur Anwendung kam; aber auch andere Krankheiten wurden mit dieser Heilpflanze günstig beeinflusst.

Da die Pflanze als Giftpflanze ausgewiesen ist, sind Dosierungen und Unverträglichkeiten zu beachten; dies gilt für Anwendungen von Extrakten in der Phytotherapie. Bei den Zubereitungen in der Homöopathie kommt es durch die reduzierte Menge der Inhaltsstoffe praktisch zu keinen Nebenwirkungen beim Bittersüß.

 

Bittersüßer Nachtschatten © Ernst Frühmann

Bittersüßer Nachtschatten © Ernst Frühmann

Anwendung in der Phytotherapie und Homöopathie

Die Zubereitung von Tee aus den Stängeln des Bittersüß – Dulcamarae stipites – ist heute kaum üblich. Es haben sich aber Extrakte in der Phytotherapie zur Behandlung verschiedener Hautprobleme bewährt. Es zeigt sich besonders dann ein günstiger Verlauf, wenn Hauterkrankungen mit Stoffwechselstörungen einhergehen. Dafür gibt es Fertigarzneimittel als Salben, Tropfen oder Tabletten, die den Verlauf von chronischen Ekzemen, Neurodermitis oder anderen juckenden Hauterkrankungen günstig beeinflussen. Die Kommission E hat dem Bittersüß auch die Verwendung „als Adjuvans bei chronischem Ekzem“ zugestanden.

In der Hömöopathie ist der Anwendungsbereich wesentlich breiter und Dulcamara ist auch in vielen homöopathischen und anthroposophischen Arzneimitteln enthalten – oder wird auch oft als Einzelmittel verordnet. Angezeigt ist Dulcamara bei Muskel- und Gelenksrheumatismus, bei Erkältungen der Blase durch Kälte oder Nässe (wenn auf warme Tage kühle Nächte folgen), bei verschiedenen Hautproblemen oder auch bei Herpes (Fieberblasen) und bei Sommer-Durchfallerkrankungen.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass vor allem die Früchte der besonders giftige Teil der Pflanze sind. Nach Angaben in der Literatur sind es die unreifen Früchte, die besonders giftig sind. Sie können bei entsprechend hoher Dosis (10 – 40 Beeren) zu Brechdurchfall führen und sogar zum Tod durch Atemlähmung.

In der Schwangerschaft und Stillzeit sind Zubereitungen aus Bittersüß zu meiden.

Bittersüßer Nachtschatten © Ernst Frühmann

Bittersüßer Nachtschatten © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Der Bittersüße Nachtschatten ist eine Giftpflanze, die in der Volksmedizin oft Verwendung gefunden hat; heute kommt er in Extrakten in der Phytotherapie zur Anwendung und sehr häufig finden wir Solanum dulcamara in Zubereitungen in der Homöopathie und in der anthroposophischen Medizin.

Die Pflanze gedeiht in weiten Gebieten der nördlichen Halbkugel an eher feuchten Stellen. Zu den Wirkstoffen gehören Alkaloide, Saponine, Gerbstoffe und Bitterstoffe. In der Phytotherapie sind es vorwiegend Extrakte, die bei Hauterkrankungen verwendet werden. In der Homöopathie ist Dulcamara bei verschiedenen Erkrankungen ein wertvolles Arzneimittel.

 

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