Berberitze
Berberis vulgaris
Bei der Berberitze handelt es sich um eine Heilpflanze, die in der traditionellen Medizin in verschiedenen Erdteilen stark verankert ist. Stark wirksame Inhaltsstoffe führten aber dazu, dass sie als pflanzliches Heilmittel heute in der Medizin nicht mehr zur Anwendung kommt und als schwach giftig eingestuft wird. In der traditionellen Medizin wurden alle Pflanzenteile verwendet und es gibt andere Kulturkreise, in denen die Berberitze auch heute noch als Heilmittel Verwendung findet.
Bei uns in Europa werden die Früchte, die frei von stark wirksamen Inhaltsstoffen sind, gerne zu sauren, fruchtigen Marmeladen oder Säften verarbeitet.
In der Volksmedizin findet man noch immer die Anwendung mit stark wirksamen Pflanzenteilen in der Teezubereitung; von dieser Art der Verwendung ist aber abzuraten.
Mit gutem Erfolg werden dagegen homöopathische Zubereitungen in Potenzierungen zwischen D2 und D6 verwendet.
Anwendung in der Volksmedizin und Homöopathie
Die Wirksamkeiten der Berberitze haben nicht ausgereicht, dass deren Wirkungen in der Schulmedizin anerkannt wurden. Betrachtet man die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe oder Extrakte, darf man annehmen, dass unter der Voraussetzung, dass es nicht zu Überschreitungen der als ungefährlich geltenden Dosierungen kommt, die Anwendung in folgenden Bereichen einen günstigen Einfluss hat: bei Appetitlosigkeit, zur Förderung der Gallebildung, zur Behandlung rheumatischer Probleme und bei leichten Herzbeschwerden. Die Meinung eines Arztes einzuholen ist sicher sinnvoll.
Eine schmackhafte Variante ist die Herstellung einer Marmelade, eines Saftes oder von Mus aus den Früchten der Berberitzen. Sie verbessern den Appetit und sind ein altes Hausmittel bei Schwangerschaftserbrechen.
In der Homöopathie wird die Urtinktur aus der getrockneten Rinde der Zweige und der Wurzel zubereitet. Zur Anwendung kommen Potenzen von D2 bis D6 bei Leber- und Gallenerkrankungen wie Gelbsucht, Gallenkoliken, Entzündungen der Gallenblase, Hämorrhoiden, Nierenbeckenentzündungen und rheumatischen Gelenksproblemen.
Vergiftungssymptome
Die Früchte und Blätter führen aus der Erfahrung heraus zu keinen Vergiftungen. Während die Früchte praktisch frei von Alkaloiden sind, haben auch die Blätter nur geringe Alkaloidanteile. Bei der Einnahme von Extrakten gilt eine Menge von bis zu 500 Milligramm des Hauptalkaloids Berberin als problemlos.
Darüber kann es zu folgenden Symptomen kommen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Atemnot, Krampfanfälle, Nasenbluten, aber auch Reizungen der Niere, der Haut und der Augen. Es gibt nur vereinzelt Beschreibungen von tödlichen Vergiftungen.
Zusammenfassung
Die Berberitze ist eine Heilpflanze, die in der traditionellen Heilkunde wesentliche Bedeutung hatte und heute noch in der Volksmedizin und in der Homöopathie zur Anwendung kommt. Die Berberitze wird wegen des Anteils an Alkaloiden als schwach giftig eingestuft. Diese Heilpflanze ist neben anderen Arten in weiten Teilen Europas zu finden.
Die Extrakte und Wirkstoffe entfalten antimikrobielle, entzündungshemmende, antirheumatische Wirksamkeiten und haben auch Einfluss auf den Blutdruck. Wegen der stark wirksamen Alkaloide sollte die Einnahme sinnvollerweise mit dem Arzt abgesprochen werden.