Benediktenkraut

Cnicus benedictus L.

Das Benediktenkraut wird auch Kardobenediktenkraut, Kardobenedikte, Benediktendistel, Bitterdistel, Heildistel oder Spinnendistel genannt. Der lateinische Name Cnicus war auch nicht immer üblich, da die Pflanze auch als Carduus benedictus bezeichnet wurde. Es gilt als sicher, dass Cnicus vom griechischen Namen knizein stammt, das quälen – mit Bezug auf die Stacheln der Hüllkelchblätter – bedeuten soll. Schwieriger ist die sichere Bedeutung von benedictus festzulegen. Eine Gruppe sieht darin ganz klar das lateinische Wort für gesegnet oder gebenedeit wegen der Heilkräfte, die dieser Heilpflanze zugeschrieben wurden. Andere sind der Meinung, dass es den Bezug herstellen soll zu den Benediktinermönchen, die die Heilpflanze angebaut haben, oder zu ihrem Ordensgründer, dem Hl. Benedikt von Nursia.

Benediktenkraut © Ernst Frühmann

Benediktenkraut © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Da im Benediktenkraut ätherisches Öl mit den Bitterstoffen vorkommt, wird es als aromatisches Bittermittel (Amarum aromaticum) bezeichnet. Der Bitterwert ist im Vergleich zu anderen bekannten Bitterstoffdrogen wie Enzian oder Tausendgüldenkraut wesentlich geringer und liegt in den Arzneibüchern bei mindestens 800.

Zur Anwendung kommen getrocknete Pflanzenteile der blühenden Heilpflanze oder auch Extrakte in Fertig-Arzneimitteln (D).

Benediktenkraut fördert den Appetit, führt zu einer gesteigerten Magensaftsekretion und damit auch zu einer verbesserten Verdauungs-Funktion bei dyspeptischen Beschwerden. 

In der Volksmedizin fand Benediktenkraut als Gallenmittel, bei Diabetes, Gicht, Rheuma, Tumoren, Fieber und Erkältungen Verwendung. Äußerlich kam es bei Wunden und Geschwüren zur Anwendung.

Teezubereitung

1,5 – 2,0 Gramm fein geschnittener Droge werden mit 150 ml kochendem Wasser übergossen, man lässt 5 – 10 Minuten ziehen und seiht dann ab. Man kann die Droge auch kalt ansetzen, erhitzt bis zum Sieden, lässt ziehen (w.o.) und seiht dann ab.

Der Tee wird als aromatischer Bittertee ½ Std vor dem Essen getrunken und sollte nicht gesüßt werden.

Homöopathie

In der Homöopathie werden die frischen oberirdischen Pflanzenteile zur Urtinktur verarbeitet und in potenzierter Form bei chronischen Lebererkrankungen verordnet.

Nebenwirkungen

Wie bei Heilpflanzen aus der Familie der Korbblütler zu erwarten ist, kann es auch beim Benediktenkraut zu allergischen Reaktionen kommen.

Benediktenkraut © Ernst Frühmann

Benediktenkraut © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Benediktenkraut hat seine Heimat im Mittelmeerraum und galt in der Mitte des letzten Jahrtausends als Allheilmittel. Heute anerkennt man seine Heilkraft, es zählt aber als aromatisches Bittermittel zu den eher sanfter wirksamen, verdauungsfördernden Mitteln.

Die Pflanze mit ihrem distelartigen Aussehen hat ihre Heimat im Mittelmeerraum. Sie wird aber heute in weiten Teilen Europas kultiviert.

Bitterstoffe und ätherisches Öl führen zu Appetitanregung, verstärkter Magensaftsekretion und verbesserter Verdauungs-Funktion bei dyspeptischen Beschwerden.

 

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