Arnika

Arnica montana L.

Arnika steht in den meisten Ländern unter Naturschutz; dies ist dringend notwendig, da die Nachfrage regional die Bestände deutlich übersteigt, Arnika nur in begrenztem Ausmaß in der Natur vorhanden ist und ein feldmäßiger Anbau erst seit relativ kurzer Zeit möglich ist; damit hat sich die Situation etwas entspannt. Es ist aber trotzdem ratsam, äußerst behutsam mit diesen Heilpflanzen in der Natur umzugehen und nur wenige Zungenblüten für den Eigenbedarf zu pflücken.

Neben der unter Naturschutz stehenden Arnikaart Arnica montana L. spielt auch die in Amerika beheimatete Art Arnica chamissonis LESS. ssp. foliosa (Amerikanische Wiesenarnika) eine untergeordnete Rolle.

Die Pflanzen dieser Arnikaarten, die zur Familie der Korbblütler gehören, unterscheiden sich zwar im Aussehen und in der Zusammensetzung der Wirkstoffe, jedoch entfalten beide Arten ähnliche Heilwirkungen.

Der strenge Naturschutz und die mühsame Beschaffung ausreichender Mengen von Blüten der europäischen Bergpflanze machten die Suche nach Alternativen notwendig. Durch den nun möglichen Anbau von Arnica montana wird kaum auf andere Arten als Ersatz zugegriffen.

Weitere Namen für Arnica montana sind Bergwohlverleih, Wundkraut, Fallkraut, Kraftwurz oder sogar Schnupftabakblume.

Arnika © Ernst Frühmann

Arnika © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin 

Nach wie vor zählt diese Heilpflanze auch heute noch zu den wertvollen Heilpflanzen, die seit dem 15. Jhd. in verschiedenen Arzneiformen vielfältig als Arzneimittel Anwendung findet. Die schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften haben sich über Jahrhunderte bewährt und sind auch heute – praktisch ausschließlich in Heilmitteln zur äußerlichen Anwendung – in Gelen, Salben oder homöopathischen Arzneizubereitungen (innerlich und äußerlich) erfolgreich angewandte Arzneimittel bei Verletzungen, Prellungen, Verstauchungen, Blutergüssen oder Hämatomen. Arnikazubereitungen sollten daher bei sportlich aktiven Menschen weder bei Wanderungen im Rucksack noch in der Hausapotheke fehlen.

Für die äußerliche Anwendung haben sich Arnikazubereitungen bei folgenden Erkrankungen bewährt: bei rheumatischen Muskel- und Gelenksbeschwerden, Blutergüssen, Verstauchungen, Prellungen, Ödembildungen nach Knochenbrüchen u.a.; bei oberflächlichen Venenentzündungen; bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut als Gurgel- oder Pinsellösung; bei entzündeter Haut nach Insektenstichen.

Während in der Volksheilkunde Arnikazubereitungen auch innerlich bei gynäkologischen Indikationen, Durchblutungsstörungen und entzündlichen Erkrankungen des Herzmuskels Anwendung fanden, hat sich heute – wegen der bis zu ernsthaften Vergiftungssymptomen möglichen Folge – eine fast ausschließliche Anwendung in Form äußerlich applizierter Arzneimittel durchgesetzt.

Eine Ausnahme bilden hier homöopathische Arzneimittel in verschiedenen Potenzierungen als Tropfen oder Globuli zum innerlichen Gebrauch bei Verletzungen, Folgen von Sportunfällen, bei kleinen operativen Eingriffen, Zahnextraktionen und einigen anderen Indikationen.

Nebenwirkungen

Bei allen positiven Wirkungen dieser Zubereitungen muss auch auf Probleme bei der Anwendung von Arnikazubereitungen hingewiesen werden.

Vorsicht ist geboten wegen des Allergiepotentials dieses Korbblütlers. Entzündliche, juckende Ausschläge können die Folge sein; auch Langzeitbehandlungen sind riskant. Bei der äußerlichen Anwendung von Tinkturen ist darauf zu achten, dass diese 3- bis 10-fach verdünnt für Umschläge Anwendung finden. Salben und Gele sollten einen Gehalt von 25 % Tinktur nicht überschreiten.

Besondere Vorsicht ist in der Schwangerschaft geboten!

Dosierungen der Anwendungen

Teezubereitung für Umschläge: 2 g Droge für 150 ml Wasser

Tinktur: 10-fach verdünnt für Mundspülungen; 3-fach verdünnt für Umschläge

Salben, Cremen, Gele: mehrmals täglich anwenden

Homöopathische Zubereitungen enthalten auch Extrakte aus den Wurzeln oder bestehen aus einem Extrakt der ganzen blühenden Arnikapflanze; sie können auch innerlich angewendet werden.

Arnika © Ernst Frühmann

Arnika © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Naturschutz ist bei dieser Heilpflanze unbedingt zu beachten. Da nun auch Arnikablüten von Arnica montana aus Kulturformen angeboten werden, kann mit den begrenzten Beständen in der Natur noch sorgsamer umgegangen werden. Die Inhaltsstoffe von Arnica montana gelten als gut untersucht und haben die Anwendungsgebiete von Arnika bestätigt. Daher kann bei Arnika von einem wertvollen Phytotherapeutikum zur äußerlichen Anwendung gesprochen werden. Arnika als Homöopathikum ist auch für die innerliche Anwendung geeignet.

 

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