Anis

Pimpinella anisum

Der Anis und die Bibernelle tragen den gleichen lateinischen Familiennamen (Pimpinella); beide sind sehr gute Heilmittel bei Erkrankungen im Bereich der Atmungsorgane. Während von der Bibernelle die Wurzeln zur Anwendung kommen, sind es beim Anis die Früchte oder das ätherische Öl aus den Früchten, die den Anis zu einem wertvollen Heilmittel bei verschiedenen Beschwerden machen.

Die Wirkung der Inhaltsstoffe auf den Magen- Darmbereich und der angenehme Geschmack führten dazu, dass Anis auch gerne in der Küche Verwendung findet. Speisen, die zu Blähungen führen, werden gerne mit Anis kombiniert; der Ouzo wird in Griechenland oft als „Verdauungsschnaps“ vor oder nach dem Essen serviert. Neben anderen Kräutern bestimmt der Anis den Geschmack und die Wirkung dieses alkoholischen Getränks. 

Anis © Ernst Frühmann

Anis © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Obwohl der Anis dem Kümmel oder dem Fenchel in den karminativen Wirkungen unterlegen ist, wird er wegen seines angenehmen Geschmacks besonders gerne bei Kindern gegeben, wenn Blähungen oder leichte krampfartige Zustände im Magen- Darmbereich beseitigt werden sollen.

Die Anisfrüchte oder das Anisöl werden dank der sekretolytischen und sekretomotorischen Eigenschaften als gut schmeckende Hustenmittel oft bei Katarrhen der Luftwege verwendet. Dies ist innerlich über die Gabe von Tee, Hustentropfen oder –saft möglich; das Anisöl kann aber auch inhaliert oder in eine Salbe eingearbeitet werden, die auf die Haut aufgetragen wird.

In der Volksheilkunde gibt man neben den oben angeführten Erkrankungen den Anis auch als milchbildendes Mittel oder Aphrodisiakum und als Emmenagogum – Mittel, das den Eintritt der Monatsblutung anregt.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Gelegentliche allergische Reaktionen der Haut, der Atemwege oder des Gastrointestinaltraktes.

Allergie durch Anis oder Anethol.

Anis Blüte © Ernst Frühmann

Anis Blüte © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Anis ist eine sehr alte Kulturpflanze; er hat seine Heimat vermutlich im östlichen Mittelmeerraum und wird heute auf allen Kontinenten kultiviert. Die Früchte werden reif geerntet und können als Droge oder zur Gewinnung des ätherischen Öls Verwendung finden und damit als Heilmittel genutzt werden.

Die Inhaltsstoffe mit einem hohen Anteil an ätherischem Öl sind durch ihre sekretionsfördernden Eigenschaften bei der Behandlung von trockenem Husten wirksam; aber auch dyspeptische Beschwerden sind ein Anwendungsgebiet für den Anis oder für Extrakte aus seinen Früchten.

 

 

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