Andorn

Marrubium vulgare L.

Der Andorn wird seit langer Zeit als Heilpflanze kultiviert. Er ist auch heute noch ein fixer Bestandteil in den Kräutergärten.

Es ist bemerkenswert, dass es beim Andorn keinen Befall von Parasiten gibt, was dem Gehalt an Bitterstoffen oder ätherischem Öl und dem Gerbstoffanteil zugeschrieben wird.

Auf welche Sprachwurzel der Name zurückgeht ist nicht ganz klar; es ist denkbar, dass Marrubium aus dem Hebräischen kommt und mar für bitter, rob für viel steht und zusammen „sehr bitter“ ergibt. Neben der Bezeichnung Andorn sind im Alpenraum auch die volkstümlichen Bezeichnungen Brustkraut in Niederösterreich, Helfkraut und Mutterkraut bekannt.

Andorn © Ernst Frühmann

Andorn © Ernst Frühmann

Anwendung in der Phytotherapie und Homöopathie

Als Bitterstoffdroge und damit Bittermittel (Amarum) hat der Andorn auch in der modernen Phytotherapie Anerkennung gefunden. Zur Anwendung kommen Pflanzenextrakte als Teezubereitung mit Wasser, aber auch Fluidextrakte aus Wasser-Alkoholmischungen, die einen höheren Anteil an Wirkstoffen besitzen.

Die Hauptanwendungsgebiete sind Appetitmangel und dyspeptische Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl. Im Bereich der Verdauung ist die Gabe auch bei Störungen der Gallenproduktion als Galle anregendes Mittel sinnvoll. Im Bereich der Atemwegserkrankungen hat sich die Gabe von Andorn-Zubereitungen bei Katarrhen der oberen Luftwege bewährt.

In der Volksmedizin wird Andorn auch bei Hautproblemen wie Hautschäden, Geschwüren oder zur Wundbehandlung äußerlich angewendet.

Teebereitung: 1 – 2 Teelöffel getrocknetes Andornkraut werden mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen, man lässt 5 – 10 Minuten ziehen und seiht dann ab; 15 Minuten vor den Mahlzeiten ungesüßt 1 Tasse trinken.

Bei der Verwendung als Hustentee kann der Andorntee mit Honig gesüßt zwischen den Mahlzeiten getrunken werden.

In der Homöopathie kommt Marrubium vulgare bei Entzündungen der Atemwege zur Anwendung.

Andorn © Ernst Frühmann

Andorn © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Andorn ist eine Heilpflanze, die schon seit weit über zweitausend Jahren als Heilmittel bei verschiedenen Erkrankungen Anwendung findet. Er war bei den Ägyptern, Griechen und Römern eine wichtige Heilpflanze, wurde im Mittelalter von vielen Ärzten geschätzt und hat auch heute in der Volksmedizin, Phytotherapie und Homöopathie seinen fixen Platz. Als Anwendungsgebiete gelten Atemwegserkrankungen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähungen und Störungen in der Gallenfunktion.

 

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