Alpen-Edelweiß

Leontopodium nivale ssp. alpinum (Cass.) Greuter

Arzneipflanze 2019 der HMPPA

Als Heilpflanze ist das Edelweiß seit Jahrhunderten bei verschiedenen Erkrankungen in der Volksmedizin in Verwendung. Nun gibt es durch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse auch berechtigte Hoffnungen, dass das Edelweiß auch in der Schulmedizin bald Anerkennung finden könnte. Dank dieser neuen Forschungsergebnisse und anderer Entscheidungskriterien hat die HMPPA (Herbal Medicinal Products Platform Austria) das Edelweiß zur Arzneipflanze 2019 erkoren. Die HMPPA ist ein wissenschaftliches Netzwerk österreichischer Universitäten und Fachhochschulen mit dem gemeinsamen Ziel, die Erforschung und Entwicklung von Naturstoffen und pflanzlichen Arzneistoffen voran zu treiben.

Das Edelweiß wurde bereits 1886 in Österreich (1878 in Obwalden, Schweiz) unter Schutz gestellt; heute steht es in allen deutschsprachigen Gebieten der Alpen unter Naturschutz.

Das Edelweiß hat aber auch für verschiedene Institutionen hohe Symbolkraft erlangt. So ziert das Edelweiß – Sinnbild für Mut und Stärke – als Abzeichen die Hüte vieler Wanderer und die Alpenvereine haben diese „königliche“ Pflanze der Alpen in ihrem Logo. Münzen schmückt diese Blüte und Brauereien, Touristiker, Apotheken, Berghütten, Gasthäuser und Hotels nützen das Edelweiß in ihrem Namen.

Alpen-Edelweiß © Ernst Frühmann

Alpen-Edelweiß © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Extrakte aus dem Edelweiß kommen derzeit – wie im Kapitel der Geschichte beschrieben – in der Volksheilkunde zur Anwendung. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Kosmetik, in der die Wirkstoffe wegen der antioxidativen und der anti-aging Wirkung in hochwertigen Hautpflegeprodukten und Sonnenschutzcremen Verwendung finden.

Zusätzlich wird das Edelweiß auch in der Homöopathie und der anthroposophischen Medizin als Heilmittel eingesetzt.

Wird es bald wissenschaftlich abgesicherte Arzneimittel mit Extrakten oder Leitsubstanzen aus dem Edelweiß geben?

Betrachten wir die Wirkungen der Inhaltsstoffe mit sehr guten Ergebnissen im Labor und an Tieren, dann darf man gespannt auf das Ergebnis klinischer Studien warten. Wissenschaftler erwarten, dass Extrakte in Zukunft bei Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes zur Verringerung der Magen-Darm Peristaltik möglich sind; weitere Studien zur Behandlung der Arteriosklerose, Gefäßschutz und Cholesterinsenkung stehen zur Diskussion. Hohe Erwartungen werden in die Entwicklung neuer Herz-Kreislaufmittel gesetzt mit den Wirkstoffen Leoligin und 5-Methoxyleoligin. Es ist also zu hoffen, dass das Edelweiß als Arzneimittel ebenso begehrt wird, wie als Königin der Alpenpflanzen.

Alpen-Edelweiß © Ernst Frühmann

Alpen-Edelweiß © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Das Edelweiß ist eine Heilpflanze, die von den Pyrenäen über die Alpen und Karpaten bis zum Dinarischen Gebirge in einer einzigen Art wächst.

In der traditionellen Volksmedizin wurden Extrakte dieser begehrten Pflanze bei Ruhr, Durchfall, Bauchschmerzen, Herzkrankheiten und Erkrankungen des Respirationstraktes eingesetzt.

Dank neuer Erkenntnisse über die Wirkungen der Inhaltsstoffe sehen Wissenschaftler gute Aussichten, dass in Zukunft Extrakte aus dem Edelweiß bei Herz- und Kreislauferkrankungen günstige Effekte zeigen werden.

 

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