Ackerschachtelhalm

Zinnkraut

Equisetum arvense

Der Schachtelhalm ist nicht nur eine seit vielen Jahrhunderten verwendete Heilpflanze, sondern er war auch dank seiner scheuernden Eigenschaften als Reinigungsmittel für Metallgegenstände – besonders für Zinngeschirr – in Gebrauch.

Beim Sammeln von Schachtelhalmkraut ist Vorsicht geboten. Denn neben dem heilkräftigen Ackerschachtelhalm gibt es Arten, die als giftig eingestuft werden, wie z.B. den Sumpfschachtelhalm. Er ist aber leicht erkennbar an seinen grünen Trieben, die – im Unterschied zum Ackerschachtelhalm – am oberen Ende des Triebes einen fruchtbaren, sporentragenden Teil, den Sporophyllstand tragen.

Den Namen Equisetum arvense hat der Ackerschachtelhalm aus dem Lateinischen erhalten: Equisetum bedeutet Pferdeschwanz und arvense drückt den Standort (Acker) aus. Seine weiteren Namen wie „Katzenschwanz“ oder „Zinnkraut“ rühren von seinem Aussehen oder seiner Verwendung als Putzmittel her.

 

Ackerschachtelhalm © Ernst Frühmann

Ackerschachtelhalm © Ernst Frühmann

Anwendung in der Medizin

Heute werden wässrige Extrakte des Schachtelhalms äußerlich zur Behandlung schlecht heilender Wunden oder beim Wundliegen mit gutem Erfolg eingesetzt.

Innerlich bewährt sich die Anwendung bei verletzungsbedingten Ödemen und dank der wassertreibenden Wirkung zur unterstützenden Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Niere, der Blase und der ableitenden Harnwege aber auch bei Nierengrieß.

Bei Ödemen infolge eingeschränkter Nieren– und Herztätigkeit darf Schachtelhalmkraut nicht zur Durchspülung verwendet werden!

Volksmedizin

Nach wie vor gilt der Tee vom Schachtelhalmkraut als ausgezeichnetes Mittel bei rheumatischen Erkrankungen und Stoffwechselkrankheiten; auch in Teemischungen bei Hustenerkrankungen wird diese Heilpflanze hoch geschätzt. Die Wirkung auf das Bindegewebe macht den Schachtelhalm zu einem pflanzlichen Mittel bei Problemen des Bewegungsapparates.

Homöopathie

Die Zubereitung der Urtinktur erfolgt aus den frischen, unfruchtbaren Trieben des Winterschachtelhalmes. In einer Potenzierung von D3 bis D6 bzw. auch als Urtinktur gibt man das Homöopathikum zur Anregung der Wasserausscheidung, bei Reizblase und Nierenproblemen.

Teezubereitung

Für die Herstellung eines Tees aus dem Schachtelhalmkraut gibt es einige Empfehlungen.

Entweder sollte man ein bis zwei Teelöffel der Droge mit ¼ l kaltem Wasser übergießen, 10 bis 12 Stunden ziehen lassen und abseihen, oder dieselbe Menge mit siedendem Wasser übergießen, 30 min. ziehen lassen und abseihen; als dritte Variante ist es möglich, ein bis zwei Teelöffel der Droge mit ¼ l kochendem Wasser zu übergießen, danach lässt man noch weitere 5 min kochen und anschließend 10 bis 15 min ziehen. Nach dem Abseihen sollte der Tee gut warm 3 mal täglich getrunken werden.

 

Ackerschachtelhalm © Ernst Frühmann

Ackerschachtelhalm © Ernst Frühmann

Zusammenfassung

Der Schachtelhalm ist eine Pflanze, die einerseits botanisch interessant, andererseits seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet wird. Bis in die heutige Zeit findet sie als Einzeldroge oder in Teemischungen als Mittel zur Durchspülung entzündlicher oder bakterieller Erkrankungen der ableitenden Harnorgane Anwendung.

Wenig geschätzt wird der Schachtelhalm von Gartenbesitzern, denn er ist auch ein Unkraut, das man wegen seiner tiefen waagrechten Wurzelstöcke kaum ausrotten kann.

 

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