Mädesüß

Filipendula ulmaria (L.) Maxim.

(alter Name: Spiraea ulmaria)

Das Mädesüß ist eine jener Heilpflanzen, die wir in oft großen Mengen an feuchten Standorten in der Natur finden. Botaniker sehen bei dieser Heilpflanze feine Unterschiede und unterteilen sie in Unterarten; für die Verwendung als Heilpflanze wird in den Arzneibüchern die Art als Gesamtheit gesehen und die Unterarten werden in ihrer Verwendung mit eingeschlossen. Das Mädesüß ist dank seiner Wirkstoffe – mit wenigen Ausnahmen – ein für den menschlichen Körper gut verträgliches pflanzliches Heilmittel. Sowohl Blüten als auch Blätter sind in der Phytotherapie in Gebrauch, die Homöopathie verwendet auch die unterirdischen Pflanzenteile.

Dem Mädesüß wurden aber auch unterschiedliche andere Namen gegeben, die auf den Standort, Ähnlichkeiten zu anderen Pflanzen oder anderes hinweisen: Sumpf-Mädesüß oder Sumpfspiere, Wiesengeißbart, Wiesenkönigin, Spierstaude oder Rüsterstaude.

Der ursprüngliche lateinische Name Spiraea wurde vom Griechen Theophrast aus einem griechischen Wort für Gewinde abgeleitet, weil sich die Pflanze gut eignet zu Girlanden gewunden zu werden. Da die Heilpflanze im Volksmund auch den Namen Rüsterstaude hatte, wurde ihr der lateinische Beiname „ulmaria“ gegeben.

Mädesüß © Ernst Frühmann

Mädesüß © Ernst Frühmann

Medizinische Anwendung

Zubereitungen aus Mädesüß haben eine günstige Wirkung bei der Behandlung von banalen Erkältungskrankheiten oder auch bei grippalen Infekten mit mäßigem Fieber, bei denen eine Schwitzkur den Erfolg begünstigen soll. Bei leichten Gliederschmerzen kann die Anwendung auch hilfreich sein. Diese Wirkungen und Anwendungen sind anerkannt und aus den vorhandenen Wirkstoffen abzuleiten.

In der Volksmedizin wird Mädesüß als wassertreibendes Mittel oder als schweißtreibendes und hustenstillendes Mittel bei Erkältungen ebenso eingesetzt wie bei Muskel- bzw. Gelenksrheumatismus oder bei durch Gicht verursachte Schmerzen.

Mädesüß als Tee

Zwei Teelöffel getrocknete Mädesüßblüten werden mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen; man lässt maximal 10 Minuten ziehen, seiht ab und trinkt mehrmals täglich eine Tasse.

Bei Erkältungskrankheiten oder fieberhaften grippalen Infekten nützt man auch den Vorteil Mädesüßblüten mit Linden- oder Holunderblüten zu mischen und damit einerseits den Geschmack zu verfeinern, andererseits aber auch das Wirkungsspektrum zu erweitern; die Zubereitung als Tee bleibt gleich.

Holunderblüten 30,0
Lindenblüten 30,0
Mädesüßblüten 20,0

Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Salicylaten soll Mädesüßtee nicht angewendet werden.

Mädesüß © Ernst Frühmann

Mädesüß © Ernst Frühmann

Zusammenfassung 

Die Heilpflanze Mädesüß ist oft in großen Mengen in der Natur auf feuchten Wiesen, an Bach- oder Flussufern als stattliche, meist deutlich über einen Meter hohe Pflanze zu finden. Sie wird im blühenden Zustand geerntet.

Der Salizylsäuremethylester ist für den Duft der Blüten verantwortlich. Die Wirkstoffe liegen in den Phenolcarbonsäuren, Flavonoiden und Ellagitanninen, die zu schweißtreibenden, entzündungshemmenden Wirksamkeiten bei banalen Erkältungskrankheiten und Gliederschmerzen führen.

Die Drogen – Blüten und Blätter – sollen bei Überempfindlichkeit auf Salicylate nicht verwendet werden.

 

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